Gemeinschaftsprojekt der Jugendlichen-Wohngruppen Malstatt und St. Arnual des Margaretenstiftes
Aufklären... nachdenklich machen!
Diese Überschrift gaben die Jugendlichen der beiden Wohngruppen des Margaretenstiftes in Malstatt und St. Arnual ihrem Projekt, das sie in den letzten Wochen intensiv beschäftigte und spannende Debatten auslöste.
Aber von Anfang an….
Angeregt durch den Film „Er ist wieder da“ oder „Hätte Hitler heute noch Chancen ?“, den sich die Jugendlichen im Rahmen ihrer Gruppenaktivität gemeinsam ansahen, entstand die Idee, sich intensiver mit dem Thema Nationalsozialismus, 3. Reich, zu beschäftigen.
Schnell wurde deutlich, dass die Mädchen und Jungen über viele Detailinformationen verfügten, die jedoch nur schwer in einen Gesamtzusammenhang gebracht werden konnten. In verschiedenen Gruppengesprächen sammelten die ErzieherInnen die vielen „Bruchstücke“ und Fragen ein, um in Form einer Collage das Thema in ein Bild zu fassen.
Im Verlauf der Gespräche entstand der Wunsch, eine Gedenkstätte der Opfer des Nationalsozialismus zu besuchen. Gemeinsam fassten sie den Entschluss, das KZ Struthof zu besichtigen. An einem kalten, regnerischen Samstagmittag fuhren die Jugendlichen und ihre ErzieherInnen ins Elsass zur Gedenkstätte Struthof. Die Geschichte von Deportation, massiver Gewalt und Vernichtung war an diesem besonderen Ort spürbar. Eine Atmosphäre, der sich niemand entziehen konnte und die die BesucherInnen tief beeindruckte. Die große Betroffenheit der Jugendlichen kam auf der Rückfahrt und in den Tagen danach immer wieder zum Ausdruck. Sie benannten ihre Gefühle wie Entsetzen, Grauen und Fassungslosigkeit.
Im Mittelpunkt stand immer wieder die berechtigte Frage:
Wie konnte so etwas geschehen?
Hätte ich damals Widerstand geleistet oder hätte ich wie viele andere auch aus Angst geschwiegen?
Aber auch: Wie konnten Menschen unter solchen fürchterlichen Bedingungen in solch kalter Umgebung überleben?
Kann man mit solchen Erfahrungen weiterleben, wenn ja - wie?
So entstand die Idee, mit jemandem zu sprechen, der in dieser Zeit gelebt und überlebt hat.
Der Kontakt zum Adolf-Bender Zentrum, St Wendel war schnell hergestellt und so konnte der Zeitzeuge Horst Bernhard dafür gewonnen werden, über diese Fragen zu sprechen und seine Eindrücke und Erfahrungen weiterzugeben.
Eine bewegende und beeindruckende Begegnung!
Text und Fotos:
Rudolf Stroetmann
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