SoP (Sicherheitsorientierte Praxis)

Wir sind kontinuierlich dabei, die Wege der Elternbeteiligung weiter zu entwickeln. Hierzu haben wir ein Rahmenwerk aus dem anglo-amerikanischen Raum adaptiert: „Partnering for Safety – Collaborative Assessment and Planning[1]“   (= die kollaborative Erhebung und Planung von Sicherheit). Dieses Rahmenwerk ist in der Zusammenarbeit mit Familien im Bereich des Kinderschutzes erprobt. Alltagsorientiert und sehr detailliert wird – gemeinsam mit den Eltern, deren Angehörigen und beteiligten Fachkräften - ein Verständnis zu Risiken in der Familie erarbeitet und hierauf basierend Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit geplant.

 

Dem Rahmenwerk folgend nehmen wir zu vier Fragestellungen mit den Eltern umfängliche Einschätzungen und Planungen vor:

  1. Was ist in der Familie geschehen, worüber sich die Fachkräfte sorgen?
  2. Was funktioniert in der Familie gut, sodass die Kinder Sicherheit, Schutz und Zugehörigkeit erfahren können?
  3. Wie sicher ist die Versorgung, Betreuung und Erziehung des Kindes in der Familie aktuell (Skalierungsfrage)?
  4. Was muss passieren, damit die Kinder in Zukunft Sicherheit erfahren und welche nächsten Schritte sind hierzu zu machen?

Die Qualität unserer Erhebung hängt davon ab, wie gut die Informationen sind, die wir von den Eltern und Angehörigen bekommen, und ob es uns gelingt, mit den Eltern in einen partnerschaftlichen Prozess einzusteigen. Hierzu erklären wir den Eltern unser geplantes Vorgehen und unsere Rolle und benennen offen unsere Sicht auf die Dinge. Dabei versuchen wir Hoffnung zu wecken, indem wir den Eltern vor Augen führen, dass sie selbst Schritte tun können, um Sicherheit für ihre Kinder zu schaffen. Die Eltern werden somit zu unseren Kollaborateuren. Sie sind im Prozess von Erhebung und Planung durchgehend beteiligt und kreieren die Ergebnisse mit. 

 

Die Methoden des „Partnering for Safety“ sind kraftvolle Werkzeuge in der Begleitung der Eltern. Sie helfen den Eltern und ihren Kindern dabei, sich über die eigene Geschichte bewusst zu werden und die guten Erfahrungen gleichermaßen wie die schwierigen und schmerzlichen Erlebnisse als wichtige Bestandteile des eigenen Lebens aufzufassen.

Allen Methoden ist zu eigen, dass die Ideen gemeinsam erarbeitet und visualisiert werden, sei es in der „Family Road map“, den „Drei Häusern“, dem „Words & Pictures“ oder dem „Mobility mapping“. Die Visualisierung unterstützt die Entwicklung von Motivation und Lösungsorientierung. In regelmäßigen Schulungen und Fallsupervisionen werden die Methoden seit 2017 kontinuierlich im Margaretenstift implementiert.

 

[1] Der Ansatz wurde von Sonja Parker und Phil Decter entwickelt und von Sonja Parker in 2015 im Format eines Booklets herausgegeben. 

 

Caritas Jugendhilfe Margaretenstift Am Schönental 15, 66113 Saarbrücken Anfahrt 0681/94817-0 (Zentrale) 0681/94817- 28
Einrichtungsleiter
Dr. Stefan Eisenbeis
Dipl. Psychologe, PP
0681/94817-15